Die WM-Sensation: Österreich nach 6:1 gegen Lettland im Viertelfinale

Österreich ist das Sensationsteam der WM
Die Sensation ist perfekt: Österreichs Eishockey-Herren gehören zu den besten acht Mannschaften der Welt. Das Team von Roger Bader setzte sich am Dienstag bei der WM in Stockholm im direkten Duell um einen Viertelfinalplatz gegen Lettland mit 6:1 durch und trifft am Donnerstag auf den Sieger der Gruppe B.
Der erstmalige Einzug ins Viertelfinale seit 1994 bringt dem österreichischen Verband eine Prämie von circa 600.000 Dollar.
Zum zweiten Mal in Folge eröffnete sich für Österreich im letzten Spiel der Vorrunde die große Chance auf den Einzug ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft.
Im Vorjahr wurde diese wegen des 2:4 gegen Absteiger Großbritannien nicht genützt. Heuer war der Gegner mit Lettland, WM-Dritter von 2023, ungleich stärker.
Die Österreicher starteten wie in das Slowenien-Spiel (3:2. n.P,) mit der bestmöglichen Aufstellung und sehr gut in die Partie. Es entwickelte sich im ersten Drittel ein Duell auf Augenhöhe. Thomas Raffl tauchte überraschend alleine vor Keeper Gudlevskis auf, vergab jedoch (8.).
Nur wenig später setzte sich Vinzenz Rohrer im Zweikampf durch und zog auf das lettische Tor (10.). Erneut hielt Gudlevskis.
Trotz der Unterstützung vieler österreichsicher war das ein Auswärtsspiel in der Avicii-Arena von Stockholm. Von den circa 6.000 Zuschauern waren sicher zwei Drittel aus Lettland.
Österreich ging in Führung
Als Dominic Zwerger nach einem Zweikampf für zwei Minuten auf die Strafbank musste (16.) wurde es richtig brenzlig. Doch David Kickert und die sich in die Schüsse werfenden Vordermänner verhinderten die lettische Führung. Und nicht nur das: Lucas Thaler blockte mit dem Körper einen Schuss, der Puck rutschte genau zu dem von der Strafbank kommenden Zwerger, der alleine auf Gudlevskis zufuhr und sehenswert zum 1:0 traf (18.). Spätestens jetzt lag die große Sensation in der Luft.
Österreich setzte nach. Nach einer lettischen Druckphase hämmerte Bern-Legionär Benjamin Baumgartner den Puck zum 2:0 ins Kreuzeck (24.). Es war das erste Tor der Österreicher bei diesem Turnier in Überzahl.
Vinzenz Rohrer sorgte nach einem Alleingang mit einem Schupfer unter die Latte für das sensationelle 3:0 (26.). Doch jetzt schlugen die Letten zurück. Locmelis traf aus kurzer Distanz zum 1:3 (29.). Österreich musste hochkonzentriert bleiben.
Und das gelang auch. Lettland erhöhte den Druck, ließ in der Defensive aber Lücken, in die die Österreicher immer wieder vorstießen.
In der Arena spielten sie schon "Zwickts mi" von Wolfgang Ambros. Die Sensation rückte immer näher. Denn die Letten ließen nach einer Strafe gegen Lukas Haudum erneut ein Powerplay aus und vertändelten hinter dem Tor den Puck. Nach einem schnellen Pass zu Thomas Raffl erhöhte Der Kapitän auf 4:1 (45.).
Die Österreicher bewiesen unglaublichen Charakter. Sie warfen sich in die Schüsse der Letten, als würde das nicht schmerzen.
Historisches Ende
Einer dieser feinen Konter über Peter Schneider und Dominic Zwerger endete mit dem 5:1 von Zwerger (53.). Das war die endgültige Entscheidung. Als die Letten ohne Goalie und im Powerplay noch ein Tor erzielen wollten, hatte Rohrer wieder einen Energie-Anfall und traf in Unterzahl zum 6:1 (58.). Eine der bitersten Niederlagen für das lettische Nationalteam war perfekt.
Allmählich kullerten den anwesenden Österreicher die Freudentränen. Die Hymne für den Sieger wurde heute besonders laut gesungen.
Erstmals in der Geschichte feiert Österreich bei einer WM vier Siege. Roger Bader ist mit 10 Erfolgen bei A-Weltmeisterschaften der erfolgreichste Teamchef.
Der Absteiger in der Österreich-Gruppe ist übrigens Frankreich. Aufsteiger Slowenien setzte sich gegen die Franzosen 3:1 durch und sicherte sich den Klassenerhalt.
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