Simone Lugner spricht über Gewalt und Recht: "Es wurde nichts getan"

Eigentlich wollte Simone Lugner nur ihren Unmut über das österreichische Rechtssystem äußern. Denn wie der KURIER berichtete, wurde der Mann, der vor einigen Monaten gegen eine Glasscheibe im Wiener Gasometer donnerte und Simone Lugner zurief: "Ich bringe euch um", freigesprochen.
"Ich finde das total arg. Er hat ja mit Sesseln um sich geworfen, der war schon aggressiv. Wenn er dort draußen einen Menschen getroffen hätte, weiß man nicht, was er getan hätte und das alles hätte man verhindern können", sagt Lugner zum KURIER. "Muss immer erst etwas passieren?", fragt sie sich.
In diesem Zusammenhang erzählte sie der Plattform "oe24" auch von einem Erlebnis aus ihrer Vergangenheit, wo ein ehemaliger Chef sie sexuell bedrängte und versuchte, ihr Gewalt anzutun. Damals ging sie sofort zur Polizei und zeigte den Mann an. "Ich war bereits die Dritte, bei der er es versucht hat. Und die Polizei hat nur gesagt: 'Er hat ja noch nichts getan, da kann man nichts machen.'"
Sie hätte sich dann machtlos gefühlt, habe aber den Bezirksleiter über den Vorfall informiert und der ehemalige Chef wurde entlassen.
Dass Simone Lugner jetzt von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, hatte sie so nicht geplant. "Ich habe das nur nebenbei erwähnt, weil ich zeigen wollte, wie schwer es ist, dass jemand für seine Taten auch zur Verantwortung gezogen wird. Es wurde nichts getan. Eigentlich wollte ich die Story gar nicht erzählen, weil es jetzt für mich schirch ist zu lesen. Es ist ewig her, war eine abgeschlossene Sache und jetzt werde ich angefeindet. Mir wird vorgeworfen, ich will nur in die Medien", so Lugner zum KURIER.
Zwischen den Prozessen (am 17. Juni geht es um den Schaden, der durch den Unfall mit einem Firmenwagen entstanden ist) lenkt sich Simone Lugner mit Tanzen ab, denn sie hat bei "Dancing Stars" Blut geleckt. "Am Freitag gehe ich zum TSK Schwarz-Weiss (Anmerkung der Redaktion: Tanzpartner Danilo Campisi ist dort Trainer), da ist ein Gruppentanztraining und ich schnuppere mich langsam wieder hinein", erzählt sie freudestrahlend.
Auch jobmäßig bringt sie sich in Stellung und lässt sich von ATV in nächster Zeit auf einige Events begleiten. "Sie wollen so eine Art Reportage machen, wie damals mit dem Richard. Ich will ihnen aber auch mehr bieten als nur Events. Wir planen zum Beispiel einen veganen Kochkurs."
Kommentare