Finale in Paris: Eine Osttirolerin kann österreichische Tennisgeschichte schreiben

Im Junioren-Finale der French Open: Lilli Tagger
Lilli Tagger steht im Juniorinnenfinale der French Open im Endspiel - und könnte als erste ÖTV-Spielerin einen Grand-Slam-Titel gewinnen und damit zum Vorbild werden. Bei den Männern gab es bereits neun Sieger.

Österreichs große Nachwuchshoffnung Lilli Tagger kämpft am Samstag im Juniorinnen-Finale der French Open um den Grand-Slam-Titel. Die 17-jährige Osttirolerin besiegte am Freitag in Paris die topgesetzte Australierin Emerson Jones nach 1:33 Stunden 6:4,7:6(5) und erreichte das Endspiel damit ohne Satzverlust. In diesem trifft sie auf die erst 16-jährige Britin Hannah Klugman. Tagger steht als erste Österreicherin überhaupt in einem Juniorinnenfinale in Paris bzw. als erste seit Tamira Paszek bei einem Major (2006 US Open).

Tagger, die von der Italienerin Francesca Schiavone betreut wird, die 2010 in Roland Garros triumphiert hat, könnte damit als erste weiblicher ÖTV-Akteur ein Grand-Slam-Turnier gewinnen. "Es zeigt einfach, was sie für ein unglaubliches Talent sie hat. Dass sie zu den Favoritinnen gehört., war vorher schon klar. Aber dass sie es so zeigt, ist unglaublich gut", sagt ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer

"Es wäre schön, wenn wir auch in Österreich einmal eine Frau hätten, die einen Boom auslöst. Das gab es noch nie", sagt Thomas Hammerl von Tennis Europe.

Grand-Slam-Siege für Österreich gab es mehrere bereits, dieses Kunststück ist aber bisher lediglich neun Männern gelungen, allen voran Thomas Muster (French Open 1995) und Dominic Thiem (US Open 2020), die Einzelbewerbe für sich entschieden haben. Ein Junioren-Einzel gewann übrigens nur Melzer 1999 in Wimbledon. "Ich hoffe, dass ich nicht der einzige bleibe, der dies geschafft hat."

Hier die rot-weiß-rote Siegertafel:

Thomas Muster (Paris 1995 - Einzel)
Jürgen Melzer (Wimbledon 1999 - Junioren)
Jürgen Melzer (Melbourne 1999 - Junioren-Doppel mit Pless/DEN)
Julian Knowle (US Open 2007 - Doppel mit Simon Aspelin/SWE)
Nikolaus Moser (US Open 2008 - Junioren-Doppel mit Cedrik-Marcel
Stebe/GER)
Jürgen Melzer (Wimbledon 2010 - Doppel mit Philipp Petzschner/GER)
Jürgen Melzer (Wimbledon 2011 - Mixed mit Iveta Benesova/CZE)
Jürgen Melzer (US Open 2011 - Doppel mit Philipp Petzschner/GER)
Lucas Miedler (Australian Open 2014) - Junioren-Doppel mit Bradley
Mousley/AUS)
Oliver Marach (Australian Open 2018 - Doppel mit Mate Pavic/CRO)
Alexander Peya (Wimbledon 2018 - Mixed mit Nicole Melichar/USA)
Dominic Thiem (US Open 2020 - Einzel)
Joel Schwärzler (French Open 2024, Junioren-Doppel)

Sieger im Rollstuhl-Bewerb

Einen österreichischen Titelträger gibt es bereits im Rollstuhl-Bewerb der Junioren. Maximilian Taucher konnte seinen Titel in Roland Garros erfolgreich verteidigen. Er besiegte Charlie Cooper aus den USA 6:2,7:6(3). 

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