Krems feierte den Titel bis zum Sonnenaufgang

HANDBALL - HLA, Krems vs Hard
Nach dem 25:23 gegen Hard brachen in der Wachau alle Dämme. Ganz Krems jubelte.

Die wichtigste Frage vorweg: „Dürfen Sie heute Autofahren?“ Daniel Dicker musste lachen: „Nein, ich glaube nicht.“ Nüchterner betrachtete Wilhelm Jelinek die Sache: „Ich schon, weil ich einen Abstecher zur Familie gemacht habe.“ Die Kremser Handballer kürten sich am Freitagabend zum sechsten Mal in der Vereinsgeschichte zum Meister. Nach dem 32:30 in Hard finalisierten sie das Duell daheim mit einem viel umjubelten 25:23. Danach gab es in der Halle, vor der Halle und in der Stadt kein Halten mehr.

Die Feierlichkeiten verlagerten sich zunächst vor die Arena, wo ein DJ die richtigen Töne traf, bei einer großen Bar wurde der Flüssigkeitshaushalt reguliert. „Die Stimmung war bombastisch“, meinte Jelinek, der um 2 Uhr Früh noch verschwitzt in seinem Trikot und mit der Meistermedaille um den Hals die Feier genoss. Um 3 Uhr war dann Schluss, die Meister-Handballer verlagerten ihre dritte Halbzeit dann in die Kremser Innenstadt. Dicker: „Sehr viele haben sehr lange gefeiert und den Sonnenaufgang erlebt.“

Dicker und Jelinek beenden ihre Handball-Karrieren und treten mit einem Meistertitel ab. „Die Saison so zu beenden, ist schon ein Traum“, gesteht Dicker. Jelinek zeigte sich am Tag danach erleichtert und zufrieden. In seinen letzten drei Handball-Saisonen holte er den Titel mit Westwien und nun mit Krems. „Jetzt kann ich getrost den Ruhestand genießen“, muss er selbst lachen. 

Der Titel mit Westwien war speziell, weil der Verein sich dann aus finanziellen Gründen aus der Liga verabschieden musst. „Und in dieser Saison mit Krems haben wir uns durchgekämpft. Es hat vielleicht nicht die beste Mannschaft der Liga gewonnen. Aber wenn man das Finale in zwei Spielen gewinnt, dann ist es verdient.“

HANDBALL - HLA, Krems vs Hard

Spezieller Titel

Daniel Dicker erzielte in der wichtigen finalen Phase vier Treffer. Die Titel der jüngsten Vergangenheit (2019, 2022, 2025) möchte er nicht miteinander vergleichen. „Bei diesem waren jetzt einige junge Spieler aus dem Verein dabei, die den Nachwuchs durchlaufen haben. Für sie ist es der erste Titel. Für alle hat er einen großen Stellenwert.“

Natürlich erhofft man sich in Krems einen positiven Effekt, Kinder und Jugendliche soll der Erfolg an den Klub binden. „Es waren so viele Kinder in der Halle, haben mit gefiebert und danach Fotos und Autogramme wollen“, glaubt Dicker, dass die Begeisterung Folgen für die Zukunft haben wird.

Die Party in Krems ist noch nicht zu Ende, kommende Woche gibt es noch eine offizielle Meisterfeier des Vereins.

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