Kein bisschen Frieden
„Ein bisschen Frieden“ war 1982 eine etwas niedlicher Wunsch, aber für die 17-jährige Nicole durchaus stimmig.
Im Jahr 2025 wäre der Text wohl beim Song Contest gar nicht zugelassen. Die EBU versucht, Spurenelemente politischer Botschaft zu vermeiden. Das ging so weit, dass spanische TV-Kommentatoren dafür gescholten wurden, dass sie den Gaza-Krieg und dessen Opfer erwähnt haben. In der ORF-Übertragung war diesmal vom Ukraine-Krieg quasi keine Rede. Dabei ist es eine Illusion, das Wettsingen als unpolitisches Fest sehen zu wollen, wenn allein die Teilnahme – oder das gute Abschneiden (siehe hier) – eines Landes Streit auslöst.
Selbst Nicole sagt sich, als 60-Jährige, offenbar mittlerweile: Kein bisschen Frieden. Denn mit pauschaler Kritik am ESC („Nur noch laut und schrill“, „mir fehlt das Herz“) warf auch sie sich in den digitalen Watschentanz. Dabei waren gerade bei JJs Siegertitel Emotion und Herzblut Trumpf.
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