Warum das Flugzeug vom Himmel fiel, ist weiterhin Gegenstand von Ermittlungen. Anrainer kamen zum Glück nicht zu Schaden.
So funktioniert das Rettungssystem
Für die herbeigeeilten Feuerwehrleute und Rettungskräfte war der Einsatz durchaus heikel. Der Grund: Die Maschine war mit einem Gesamtrettungssystem (BRS) ausgestattet. Im Notfall kann der Pilot eine pyrotechnische Ausstoßladung aktivieren, die einen Fallschirm aus einem Behälter zieht. So kann der Insasse, der sich noch im Cockpit befindet, sicher zu Boden schweben.
Fest steht mittlerweile, dass der Tscheche das BRS aktiviert hatte – es jedoch zu keiner vollständigen Öffnung des Fallschirms gekommen ist. Warum, ist unklar. Der Vorfall werde weiterhin untersucht, so die Polizei.
Für die Helfer bedeutete dieser Umstand eine große Gefahr. "In Flugzeugen, die mit diesen Systemen ausgestattet sind, befindet sich ein pyrotechnischer Satz. In Verbindung mit Kerosin oder Bindemitteln kann es zu einer Explosion kommen", weiß man beim Entschärfungsdienst.
Die Einheit ist in der Direktion für Spezialeinheiten (DSE) beim Polizei-Sondereinsatzkommando Cobra eingebettet.
Spezielles Training
Deshalb wurden die Spezialisten am Tag der Tragödie auch ins Waldviertel gerufen. Die Entschärfer sind auf Situationen wie jene in Steinbach gut vorbereitet.
"Wir trainieren Einsätze wie diese. Es gibt aber unterschiedliche Rettungssysteme, die auch in den Übungen benutzt werden", erzählt ein leitender Beamter im Gespräch mit dem KURIER.
Flammen nach Aufprall
Im internationalen Feuerwehrwesen werden die Helfer übrigens darauf angewiesen, im Falle eines nicht ausgelösten Gesamtrettungssystems einen Sperrkreis in einem Radius von 50 Metern zu errichten.
Auch dass Entschärfungsteams nach Flugunfällen angefordert werden, ist keine Seltenheit. Auch beim Absturz eines Ultraleichtflugzeugs in Völtendorf bei St. Pölten, bei dem der Pilot ebenfalls ums Leben kam, war bei den Einsatzkräften höchste Vorsicht geboten.
Die Maschine, die ebenfalls mit einem Fallschirm-Rettungssystem ausgestattet war, war nach dem Aufprall in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr musste das Wrack löschen – zu einer Explosion kam es zum Glück nicht. Auch in diesem Fall steht die Unglücksursache noch nicht fest.
Kommission untersucht Unfall
Wie berichtet, hieß es aus Polizeikreisen, dass die Maschine, die zuvor ein Segelflugzeug in die Luft gezogen hatte, einen Baum gestreift haben könnte. Nun ist die Flugunfallkommission am Zug. Bis die ersten Ergebnisse vorliegen, können allerdings noch Monate vergehen.
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