Zauberhafte Welt der Meere

Seppy taucht und studiert die Fischwelt
Und weil ich mich ja locker überall hindenken kann, habe ich beschlossen, meine alte Freundin Oktavia zu besuchen. Sie ist eine Oktopus-Dame, sozusagen eine Krakenfrau, die ich vor vielen Jahren kennengelernt habe, als ich mit meinen Menschen Ferien am Meer verbringen konnte.
Oktavia hatte sich damals zwischen Steinen verfangen und war ganz rot vor Ärger. Ich half ihr raus, da funkelte sie mich mit freundlichen Augen an und wurde hellblau. So zeigen Kraken, wie sie sich fühlen.
Die Enkelkinder von Oktavia
Wir haben uns angefreundet, und ich habe versprochen, sie wieder einmal aufzusuchen. Aber leider ist seither zu viel Zeit vergangen, und ich habe Oktavia nicht gefunden. Ich hatte wohl vergessen, dass diese klugen Tiere nicht sehr alt werden. Aber Überraschung! Ich habe ihre Kinder – oder gar Enkelkinder? – gesehen. Flink, neugierig und mit dem gleichen klugen Funkeln in ihren Augen, wie damals bei Oktavia, haben sie herumgespielt.
Kraken können nämlich echt spielen. Sie bauen Verstecke, werfen mit Muscheln und erkunden ihre Welt. Manche Meeresforscher sagen, Oktopusse können sogar einfache Werkzeuge benutzen. Oft meinen die Menschen, dass ihnen alles gehört, auch das Meer. Aber tief unten im Wasser gibt es eine zauberhafte, verborgene Welt, die am liebsten ungestört bleiben möchte.
Menschen sollten sich viel öfter daran erinnern, dass sie nicht die alleinigen Weltbewohner sind. Und dass es wichtig ist, sorgsam mit allem umzugehen, was sie umgibt. Damit es auf unserer Erde so bleibt, wie es ist – oder vielleicht ein bisschen besser wird.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters
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