Aus dem Käfig gerettet: Bär Felix genießt neues Leben im Bärenwald

Der gerettete Bär erkundet sein Zuhause.
34 Jahre war er in einem Käfig direkt neben einer Tankstelle in Slowenien gefangen - als Attraktion für ein Restaurant. Nichts als Beton und Gitter umgaben Felix, den alten Bären. Da waren die drei Wochen Quarantäne nach seiner Rettung im Bärenwald Arbesbach fast schon unerheblich. Und die sind jetzt zu Ende. Felix kann sein neues Gehege im Bärenwald im Waldviertel erkunden.
Zum ersten Mal in seinem Leben spürt er Gras unter seinen Tatzen.

Der Bär betritt zum ersten Mal Gras.
Der Bär nimmt auch gleich ein Bad im Teich und beginnt im Boden zu graben. Ein Verhalten, das die Tiere in der freien Wildbahn auch zeigen. Doch jedes Tier ist anders.
Ein sehr mutiger Bär
"Wir lernen jetzt den Charakter von Felix kennen und er ist ein sehr mutiger Bär", sagt Eva Rosenberg, Direktorin von "Vier Pfoten".

Felix im Freien
Die Tierschutzorganisation hat Felix' Rettung organisiert. "Allerdings ist er, wie zu erwarten war, von den vielen neuen Eindrücken auch ziemlich ermüdet", sagt Rosenberg. Für Felix ist alles Neuland. Es ist, hat eine Tierärztin zur Direktorin gesagt, als käme man als Mensch zum ersten Mal auf den Mond.
Vier Pfoten betreibt seit 1998 in Arbesbach eine Auffangstation für Bären in Not. Vier Bären leben aktuell hier: Brumca, Erich, Mark und jetzt Felix. Der Bärenwald wurde in den vergangenen Monaten um 10.000 Quadratmeter für weitere Gehege erweitert. Besucher und Besucherinnen haben die Möglichkeit, sich einen Eindruck vom Alltag der Tiere zu verschaffen. Ab 24. Mai hat er wieder geöffnet. Infos unter: www.baerenwald.at.
Das Tier kann nun machen, was es will - und so legt es sich in seiner Höhle zur Ruhe und schläft.

Felix planscht im Wasser.
"Vier Pfoten" setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Wildtiere aus nicht artgerechter Haltung befreit werden. Felix ist einer der letzten sogenannten Restaurantbären in Slowenien – aber nicht der allerletzte.
Mici und Tim werden weiterhin in Käfigen gehalten, die der artgerechten Haltung widersprechen. „Mici bei einem Restaurant, Tim in einem privaten Zoo“, stellt Vier Pfoten fest. Das Nachbarland betont sein modernes Tierschutzgesetz, hat aber noch mit Altlasten zu kämpfen. Eigentlich ist es seit dem Jahr 2024 Privatpersonen verboten, Wildtiere zu halten. Doch es gibt Ausnahmegenehmigungen, für Eigentümer, die ihre Tiere vor 2004 erworben haben. Ein Problem: Das Auswildern ist nicht möglich, zu sehr sind die Bären an Menschen gewöhnt. Und artgerechte Unterkünfte gibt es nicht oft.
Vorzeigeprojekt Felix
Doch Felix könnte zum Referenzprojekt werden, auch den anderen Bären ein schönes Leben zu ermöglichen. Rosenberg rechnet mit einer Rettung der beiden.
Aber zurück zu Felix nach Arbesbach. Für sein Alter und im Hinblick auf seine bisherigen Lebensumstände sei er erstaunlich fit, so Vier Pfoten. Er bekommt lediglich Schmerzmittel gegen seine altersbedingte Arthrose. Ein gutes Zeichen ist, dass das Tier gerne frisst: Weintrauben, Wassermelonen, Gurken und Salat. Die Retter sind überzeugt: Die Bedingungen dafür, dass er noch einige schöne Jahre im Bärenwald verbringen kann, sind günstig.
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